LEUTNANT GUSTL VON ARTHUR SCHNITZLER
KRITIK
Leutnant Gustl von Arthur Schnitzler: eine Kritik
“Leutnant Gustl”, geschrieben von Arthur Schnitzler, ist eine Novelle, welche im Jahre 1900 zum ersten Mal erschienen ist und 36 Seiten umfasst. Sie wurde in Zeiten der Herrschaft der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn in der Weihnachtsbeilage der “Wiener Neuen Freien Presse” veröffentlicht. Die damalige Gesellschaft war geprägt von Stand, Militär und Ehre.
Die Geschichte dreht sich um den Protagonisten Leutnant Gustl, welcher ein Offizier der Österreich-ungarischen Armee war. Nach dem Besuch eines Oratoriums kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen ihm und einem Bäcker, welcher vom Stand her unter ihm steht. Dieser Bäcker bedroht ihn nicht nur, sondern nennt ihn auch einen “dummen Buben”. Gustl weiss auf diese Erniedrigung hin nicht (seinem Stand entsprechend) zu reagieren und beschliesst, aus Angst vor der öffentlichen Schmach und gesellschaftlichen Ächtung, am nächsten Morgen seinem Leben ein Ende zu setzen. So streift er durch die Strassen Wiens und lässt sein Leben Revue passieren. Sein Entscheid steht fest, trotzdem überkommen ihn Zweifel und er sucht nach Wegen seinem Schicksal zu entgehen. Später schläft er auf dem Pratter auf einer Parkbank ein und wacht um 3 Uhr auf. Bevor er in seine Wohnung geht, um seinen Revolver zu holen, beschliesst er noch über Umwege in sein Stamm Café zu gehen. Dort erfährt er vom Wirt, dass genau dieser Bäcker an den Folgen eines Schlaganfalls verstorben ist. Gustl ist erleichtert und führt sein Leben wie gewohnt fort.
Der “Leutnant Gustl” sorgte zur damaligen Zeit für viel Aufsehen. Vor allem das Militär interpretierte die Novelle als Angriff auf die fundamentalen Werte, welche in der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn damals herrschten. Schnitzler wurde daraufhin durch ein Ehrengericht des Offizierstandes enthoben und degradiert. Die Novelle gilt als zentrales Werk der Gegenbewegung des Naturalismus, nämlich der Wiener Moderne.
Das Werk ist mit 36 Seiten eine eher kurze Geschichte, welche schnell und in einem Zuge gelesen ist. Der Autor beschränkt sich auf die Beschreibung des Wesentlichen, was etwas auf die Kosten des Detailreichtums geht. Gerade dies motiviert jedoch den Leser, zügig etwas über den Ausgang der Geschichte erfahren zu wollen. Für eine Schullektüre also ideal.
Schnitzlers Schreibweise ist ohne Schnörkel und präzise, wodurch Gustls Gedankengänge genau nachvollzogen und verstanden werden können. Der Text benutzt viele Austriazismen und ist im Wiener Dialekt geschrieben, wodurch die Geschichte sehr realistisch und authentisch wirkt. Die Schauplätze sind ebenfalls real und heute noch vorzufinden. Schnitzler schrieb ausschliesslich Geschichten, welche sich in Wien abspielen, die Stadt, in welcher er sein Leben verbrachte.
“Leutnant Gustl” ist kein Werk der aufregenden Ereignisse oder grossartigen Aktionen. Es ist eine Geschichte, welche eine andere Art von Spannung beinhaltet. Es geht nämlich um den Konflikt, den der Protagonist in seinem Inneren auszutragen hat. Die Widersprüchlichkeit seiner Werte und seines Handelns, die Art, wie er sein Dilemma verarbeitet und die Schlussfolgerungen, die er daraus zieht, sind zentrale Themen. Das Hin und Her zwischen Leben und Tod beschäftigt ihn und den Leser die ganze Nacht hindurch, so dass das Buch bis zur letzten Seite spannend bleibt. Unbedingt will man das Schicksal des Protagonisten erfahren. Die Spannung, welche von Stunde zu Stunde zunimmt, je mehr er sich seinem Suizid nähert und die ganz einfache, banale Lösung, die sich am Ende präsentiert, lassen den Leser perplex und auch etwas enttäuscht zurück. Das tödliche Drama auf der einen Seite und dessen Sinnlosigkeit auf der anderen Seite, welche sich in einem einzigen, vom Cafébesitzer geäusserten Satz offenbart, überrascht den Leser. Zunächst dachte ich, dass es dem Autor einfach etwas an Kreativität fehle, was den geringen Umfang der Novelle auch nahelegen könnte. Erst bei der Analyse des Buches merkt man, dass es dem Autor sehr gut gelungen ist, genau durch dieses abrupte und simple Ende, die Banalität der Wertevorstellungen der Gesellschaft zu dieser Zeit aufzuzeigen. Die Auflösung des Problems mit Hilfe eines Zufalls und das Weiterführen des Lebens wie bisher zeigen auf, dass der innere Konflikt nicht wirklich gelöst, die Werte nicht in Frage gestellt werden und sich Gustl somit immer im Kreis bewegt, genau wie die ganze Nacht.
Schnitzler schreibt seinen Text im Wiener Dialekt. Die verschiedenen, wienerischen Begriffe sind teilweise etwas kompliziert, schwierig zu verstehen und erschweren den Lesefluss. Anders als Bücher wie ”die Räuber” oder “Nathan der Weise”, welche wir auch schon im schulischen Kontext lesen mussten, ist der Text jedoch recht “modern” geschrieben. Die Herausforderung besteht eher darin, das Buch in seinem historischen Kontext und folglich seiner Bedeutung zu verstehen. Wenn mir jemand sagt, er könne nichts mit dem Begriff Doppelmonarchie Österreich-Ungarn anfangen, würde ich vom Lesen wohl eher abraten. Wer aber über gewisse Vorkenntnisse verfügt, dem fällt es einfacher, die Bedeutung und die Aussage zu verstehen. Die Novelle offenbart die Abgründe der Wiener Gesellschaft zu dieser Zeit. Themen wie Antisemitismus werden im Text nur oberflächlich erwähnt, treten aber durch kurze Äusserungen z.B. Gustls abfällige Kommentare zu dem neuen jüdischen Freund seiner Affäre Steffi, sehr offen zu Tage. Mit wenigen Worten weiss der Leser Bescheid über Mentalität und Einstellungen des Gustl und wahrscheinlich viele seiner Militärgenossen.
Schnitzler gelingt es sehr gut beim Leser verschiedene Emotionen anzusprechen. Meistens beziehen sie sich auf den Protagonisten. Seine antisemitischen Aussagen lösen Zorn und Unverständnis aus, insbesondere wenn man weiss, dass zur Zeit des Fin de Siècle , der Judenhass an Wind aufnimmt, um einige Jahrzehnte später, verursacht vom Nationalsozialistischen Regime, in einem Genozid zu enden. Gustls Verhalten erweckt aber auch Abscheu, Ekel und Scham, wenn man liest, wie er Frauen sieht und wie unreif er in seinem Inneren ist. Er behandelt andere, die hierarchisch unter ihm stehen, wie Dreck. So ist er seinem Onkel gegenüber undankbar, was beim Leser Kopfschütteln auslöst. Es gibt Stellen, in denen man den Protagonisten regelrecht verabscheut und ihm Schlechtes wünscht. Zuweilen verspürt man ihm gegenüber aber auch Mitleid und Trauer. Man fühlt mit ihm die Angst und die Dunkelheit, in der er steckt. Immer wieder verfällt er in seine negativen Muster und der Leser ist am Ende enttäuscht, traurig und verzweifelt, dass Gustl offensichtlich nichts gelernt hat.
Der Autor schafft es, durch den inneren Monolog, den Gustl mit sich selber führt, jeden einzelnen seiner Gedankengänge aufzuzeigen, und legt uns seine Persönlichkeit offen. Wir verstehen, dass Gustl nicht nur ein Antisemit oder Sexist ist, sondern eben auch ein Mensch, welcher Familie hat und ebenfalls ein Opfer seiner Zeit und des Denkens dieser Zeit ist. Das Aufzeigen seiner negativen und positiven Seiten und auch die Tatsache, dass er der einzige Protagonist und sozusagen unsere einzige Bezugsperson ist, machen ihn zu einem Antihelden.
In Literaturgeschichtlich hat das Buch einen hohen Stellenwert inne. Es ist das erste Mal in der deutschen Literaturgeschichte, dass der “innere Monolog” über die ganze Geschichte hinweg verwendet wird. Es hat auch einen gewissen Prestigewert, da dieses Werk als eine der bedeutendsten Novelle der Wiener Moderne gilt. In fast allen Aspekten gilt das Buch als Paradebeispiel der Wiener Moderne.
Der Ästhetische Wert besteht einerseits in der sprachlichen Ausdrucksweise, dem Wiener Dialekt, in dem die Geschichte verfasst wurde, aber auch durch die allgemeine präzise Sprache, welche die Gedanken von Gustl klar aufzeigen. Ich muss aber sagen, dass Gustl keine schöne Geschichte erzählt. Der ästhetische Wert besteht nicht durch die Schönheit der Geschichte, sondern durch das Ungefilterte, Schreckliche. Es geht um Tod, um Doppelmoral, um falsche Werte. All diese Punkte sind zwar nicht, strahlen aber dennoch eine gewisse Ästhetik aus. Durch viele kleine und fein ausgedachte Symbole wird dem Leser die unheimliche Moral der Geschichte vermittelt. Ich finde, solche Aspekte machen ein Buch wirklich zu einem ästhetischen Werk
Das Buch gibt einen Einblick in die Abgründe der Gesellschaft vor rund 100 Jahren. Auf detailreiche Schilderungen wird weitgehend verzichtet, es ist eher die präzise Sprache, die ein gutes Stimmungsbild vermittelt. Die Wiener Sprache hingegen kann einem zu schaffen machen. Was wichtig ist, ist was der Leser mitnehmen und vielleicht auch in seinem alltäglichen Leben anwenden kann. Themen wie der soziale Druck, gesellschaftliche Zwänge sind auch heute von Aktualität. Wer sich mit gesellschaftlichen Fragen, Moralvorstellungen, Werten beschäftigen will, wer sich für deren Auswirkungen auf das Innenleben interessiert und für sich selber vielleicht zu besseren Schlussfolgerungen als der Gustl kommen will, dem wird das Buch “Leutnant Gustl” eine spannende Lektüre sein. Ich kann also abschliessend von mir behaupten, dass das Buch eine meiner Meinung nach gelungene Gesellschaftskritik ist.
“Leutnant Gustl”, geschrieben von Arthur Schnitzler, ist eine Novelle, welche im Jahre 1900 zum ersten Mal erschienen ist und 36 Seiten umfasst. Sie wurde in Zeiten der Herrschaft der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn in der Weihnachtsbeilage der “Wiener Neuen Freien Presse” veröffentlicht. Die damalige Gesellschaft war geprägt von Stand, Militär und Ehre.
Die Geschichte dreht sich um den Protagonisten Leutnant Gustl, welcher ein Offizier der Österreich-ungarischen Armee war. Nach dem Besuch eines Oratoriums kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen ihm und einem Bäcker, welcher vom Stand her unter ihm steht. Dieser Bäcker bedroht ihn nicht nur, sondern nennt ihn auch einen “dummen Buben”. Gustl weiss auf diese Erniedrigung hin nicht (seinem Stand entsprechend) zu reagieren und beschliesst, aus Angst vor der öffentlichen Schmach und gesellschaftlichen Ächtung, am nächsten Morgen seinem Leben ein Ende zu setzen. So streift er durch die Strassen Wiens und lässt sein Leben Revue passieren. Sein Entscheid steht fest, trotzdem überkommen ihn Zweifel und er sucht nach Wegen seinem Schicksal zu entgehen. Später schläft er auf dem Pratter auf einer Parkbank ein und wacht um 3 Uhr auf. Bevor er in seine Wohnung geht, um seinen Revolver zu holen, beschliesst er noch über Umwege in sein Stamm Café zu gehen. Dort erfährt er vom Wirt, dass genau dieser Bäcker an den Folgen eines Schlaganfalls verstorben ist. Gustl ist erleichtert und führt sein Leben wie gewohnt fort.
Der “Leutnant Gustl” sorgte zur damaligen Zeit für viel Aufsehen. Vor allem das Militär interpretierte die Novelle als Angriff auf die fundamentalen Werte, welche in der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn damals herrschten. Schnitzler wurde daraufhin durch ein Ehrengericht des Offizierstandes enthoben und degradiert. Die Novelle gilt als zentrales Werk der Gegenbewegung des Naturalismus, nämlich der Wiener Moderne.
Das Werk ist mit 36 Seiten eine eher kurze Geschichte, welche schnell und in einem Zuge gelesen ist. Der Autor beschränkt sich auf die Beschreibung des Wesentlichen, was etwas auf die Kosten des Detailreichtums geht. Gerade dies motiviert jedoch den Leser, zügig etwas über den Ausgang der Geschichte erfahren zu wollen. Für eine Schullektüre also ideal.
Schnitzlers Schreibweise ist ohne Schnörkel und präzise, wodurch Gustls Gedankengänge genau nachvollzogen und verstanden werden können. Der Text benutzt viele Austriazismen und ist im Wiener Dialekt geschrieben, wodurch die Geschichte sehr realistisch und authentisch wirkt. Die Schauplätze sind ebenfalls real und heute noch vorzufinden. Schnitzler schrieb ausschliesslich Geschichten, welche sich in Wien abspielen, die Stadt, in welcher er sein Leben verbrachte.
“Leutnant Gustl” ist kein Werk der aufregenden Ereignisse oder grossartigen Aktionen. Es ist eine Geschichte, welche eine andere Art von Spannung beinhaltet. Es geht nämlich um den Konflikt, den der Protagonist in seinem Inneren auszutragen hat. Die Widersprüchlichkeit seiner Werte und seines Handelns, die Art, wie er sein Dilemma verarbeitet und die Schlussfolgerungen, die er daraus zieht, sind zentrale Themen. Das Hin und Her zwischen Leben und Tod beschäftigt ihn und den Leser die ganze Nacht hindurch, so dass das Buch bis zur letzten Seite spannend bleibt. Unbedingt will man das Schicksal des Protagonisten erfahren. Die Spannung, welche von Stunde zu Stunde zunimmt, je mehr er sich seinem Suizid nähert und die ganz einfache, banale Lösung, die sich am Ende präsentiert, lassen den Leser perplex und auch etwas enttäuscht zurück. Das tödliche Drama auf der einen Seite und dessen Sinnlosigkeit auf der anderen Seite, welche sich in einem einzigen, vom Cafébesitzer geäusserten Satz offenbart, überrascht den Leser. Zunächst dachte ich, dass es dem Autor einfach etwas an Kreativität fehle, was den geringen Umfang der Novelle auch nahelegen könnte. Erst bei der Analyse des Buches merkt man, dass es dem Autor sehr gut gelungen ist, genau durch dieses abrupte und simple Ende, die Banalität der Wertevorstellungen der Gesellschaft zu dieser Zeit aufzuzeigen. Die Auflösung des Problems mit Hilfe eines Zufalls und das Weiterführen des Lebens wie bisher zeigen auf, dass der innere Konflikt nicht wirklich gelöst, die Werte nicht in Frage gestellt werden und sich Gustl somit immer im Kreis bewegt, genau wie die ganze Nacht.
Schnitzler schreibt seinen Text im Wiener Dialekt. Die verschiedenen, wienerischen Begriffe sind teilweise etwas kompliziert, schwierig zu verstehen und erschweren den Lesefluss. Anders als Bücher wie ”die Räuber” oder “Nathan der Weise”, welche wir auch schon im schulischen Kontext lesen mussten, ist der Text jedoch recht “modern” geschrieben. Die Herausforderung besteht eher darin, das Buch in seinem historischen Kontext und folglich seiner Bedeutung zu verstehen. Wenn mir jemand sagt, er könne nichts mit dem Begriff Doppelmonarchie Österreich-Ungarn anfangen, würde ich vom Lesen wohl eher abraten. Wer aber über gewisse Vorkenntnisse verfügt, dem fällt es einfacher, die Bedeutung und die Aussage zu verstehen. Die Novelle offenbart die Abgründe der Wiener Gesellschaft zu dieser Zeit. Themen wie Antisemitismus werden im Text nur oberflächlich erwähnt, treten aber durch kurze Äusserungen z.B. Gustls abfällige Kommentare zu dem neuen jüdischen Freund seiner Affäre Steffi, sehr offen zu Tage. Mit wenigen Worten weiss der Leser Bescheid über Mentalität und Einstellungen des Gustl und wahrscheinlich viele seiner Militärgenossen.
Schnitzler gelingt es sehr gut beim Leser verschiedene Emotionen anzusprechen. Meistens beziehen sie sich auf den Protagonisten. Seine antisemitischen Aussagen lösen Zorn und Unverständnis aus, insbesondere wenn man weiss, dass zur Zeit des Fin de Siècle , der Judenhass an Wind aufnimmt, um einige Jahrzehnte später, verursacht vom Nationalsozialistischen Regime, in einem Genozid zu enden. Gustls Verhalten erweckt aber auch Abscheu, Ekel und Scham, wenn man liest, wie er Frauen sieht und wie unreif er in seinem Inneren ist. Er behandelt andere, die hierarchisch unter ihm stehen, wie Dreck. So ist er seinem Onkel gegenüber undankbar, was beim Leser Kopfschütteln auslöst. Es gibt Stellen, in denen man den Protagonisten regelrecht verabscheut und ihm Schlechtes wünscht. Zuweilen verspürt man ihm gegenüber aber auch Mitleid und Trauer. Man fühlt mit ihm die Angst und die Dunkelheit, in der er steckt. Immer wieder verfällt er in seine negativen Muster und der Leser ist am Ende enttäuscht, traurig und verzweifelt, dass Gustl offensichtlich nichts gelernt hat.
Der Autor schafft es, durch den inneren Monolog, den Gustl mit sich selber führt, jeden einzelnen seiner Gedankengänge aufzuzeigen, und legt uns seine Persönlichkeit offen. Wir verstehen, dass Gustl nicht nur ein Antisemit oder Sexist ist, sondern eben auch ein Mensch, welcher Familie hat und ebenfalls ein Opfer seiner Zeit und des Denkens dieser Zeit ist. Das Aufzeigen seiner negativen und positiven Seiten und auch die Tatsache, dass er der einzige Protagonist und sozusagen unsere einzige Bezugsperson ist, machen ihn zu einem Antihelden.
In Literaturgeschichtlich hat das Buch einen hohen Stellenwert inne. Es ist das erste Mal in der deutschen Literaturgeschichte, dass der “innere Monolog” über die ganze Geschichte hinweg verwendet wird. Es hat auch einen gewissen Prestigewert, da dieses Werk als eine der bedeutendsten Novelle der Wiener Moderne gilt. In fast allen Aspekten gilt das Buch als Paradebeispiel der Wiener Moderne.
Der Ästhetische Wert besteht einerseits in der sprachlichen Ausdrucksweise, dem Wiener Dialekt, in dem die Geschichte verfasst wurde, aber auch durch die allgemeine präzise Sprache, welche die Gedanken von Gustl klar aufzeigen. Ich muss aber sagen, dass Gustl keine schöne Geschichte erzählt. Der ästhetische Wert besteht nicht durch die Schönheit der Geschichte, sondern durch das Ungefilterte, Schreckliche. Es geht um Tod, um Doppelmoral, um falsche Werte. All diese Punkte sind zwar nicht, strahlen aber dennoch eine gewisse Ästhetik aus. Durch viele kleine und fein ausgedachte Symbole wird dem Leser die unheimliche Moral der Geschichte vermittelt. Ich finde, solche Aspekte machen ein Buch wirklich zu einem ästhetischen Werk
Das Buch gibt einen Einblick in die Abgründe der Gesellschaft vor rund 100 Jahren. Auf detailreiche Schilderungen wird weitgehend verzichtet, es ist eher die präzise Sprache, die ein gutes Stimmungsbild vermittelt. Die Wiener Sprache hingegen kann einem zu schaffen machen. Was wichtig ist, ist was der Leser mitnehmen und vielleicht auch in seinem alltäglichen Leben anwenden kann. Themen wie der soziale Druck, gesellschaftliche Zwänge sind auch heute von Aktualität. Wer sich mit gesellschaftlichen Fragen, Moralvorstellungen, Werten beschäftigen will, wer sich für deren Auswirkungen auf das Innenleben interessiert und für sich selber vielleicht zu besseren Schlussfolgerungen als der Gustl kommen will, dem wird das Buch “Leutnant Gustl” eine spannende Lektüre sein. Ich kann also abschliessend von mir behaupten, dass das Buch eine meiner Meinung nach gelungene Gesellschaftskritik ist.
Quellen:
S.A,1901. S.7-45; S.69-100
K.E,2011. S.31-39;71-78;80-84
Leutnant Gustl: https://de.wikipedia.org/wiki/Lieutenant_Gustl (05.12.2023)
Arthur Schnitzler https://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Schnitzler: (05.12.2023)
Leutnant Gustl https://www.studysmarter.de/schule/deutsch/epische-texte/leutnant-gustl/ (05.12.2023)
Bildquellen:
Header: https://www.pexels.com/de-de/foto/schwarz-und-weiss-wahrzeichen-gebaude-historisch-14384748/
(05.12.23)
S.A,1901. S.7-45; S.69-100
K.E,2011. S.31-39;71-78;80-84
Leutnant Gustl: https://de.wikipedia.org/wiki/Lieutenant_Gustl (05.12.2023)
Arthur Schnitzler https://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Schnitzler: (05.12.2023)
Leutnant Gustl https://www.studysmarter.de/schule/deutsch/epische-texte/leutnant-gustl/ (05.12.2023)
Bildquellen:
Header: https://www.pexels.com/de-de/foto/schwarz-und-weiss-wahrzeichen-gebaude-historisch-14384748/
(05.12.23)